Diversity-Tag 2023: Rassimuskritische Hochschule! 

Eine Podiumsdiskussion mit Dr. Rahab Njeri, Dr. Kien Nghi Ha, Dr. Onur Suzan Nobrega, Dr. Reyhan Sahin und Marcia Moser


Unter dem Motto Rassismus (de)thematisieren, wollen wir mit Ihnen und euch den bundesweiten Diversity-Tag 2023 begehen!

Hochschulen stehen aktuell vor der Herausforderung, Lern- und Lehrinhalte, Hochschulpolitik und die institutionellen Strukturen aus einer rassismuskritischen Perspektive zu betrachten. Aber wie, wenn das Thema immer noch nicht ausreichend besprechbar und thematisierbar ist, obwohl es in der Gesellschaft und an Hochschulen vermehrt als Problem wahrgenommen wird?

Wir möchten mit Ihnen darüber ins Gespräch kommen!

Warum ist es so schwer über rassistische Vorfälle und Strukturen an den Hochschulen ins Gespräch zu kommen? Wie können wir als Angehörige der Universität gemeinsam einen verantwortungsvollen Umgang mit historisch gewachsenen rassistischen Strukturen erlernen? Was sind Hürden und Herausforderungen auf dem Weg zu einer rassismuskritischen Hochschule? Wie können wir über Rassismus sprechen, wenn bestehende Strukturen eigentlich so angelegt sind, dass Rassismus de-thematisiert wird?

Auf der Podiumsdiskussion am 30.05.2023, 13:00 bis 15:00 Uhr, werden wir mit Expert*innen aus Wissenschaft und Kultur über diese Fragen diskutieren und anlässlich des deutschlandweiten Diversity-Tags besprechbar machen. Hierzu laden wir Sie herzlich ein!

Hier geht es zur Anmeldung. 

Die Veranstaltung wird in deutscher Sprache durchgeführt. 
Bei Fragen oder Bedarfen zur Barrierefreiheit melden Sie sich bitte bei: ThuyL.Nguyen@em.uni-frankfurt.de

Dr. Onur Suzan Nobrega (sie/ihr)


Dr. Onur Suzan Nobrega promovierte am Goldsmiths, University of London in Media and Cultural Studies mit einer Arbeit zur postmigrantischen Theaterbewegung in Berlin. Sie arbeitet seit 2016 im Institut für Soziologie mit den Schwerpunkten Kultur und Migration sowie Frauen- und Geschlechterforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2008 ist sie international in der Lehre und Forschung tätig und arbeitet transdisziplinär in der Soziologie und den Medien-, Film- und Kulturwissenschaften zu den Themen Rassismus, Kolonialismus, Gender und Intersektionalität. Zudem arbeitet sie aktivistisch mit antirassistischen und feministischen Initiativen und als Kuratorin mit Kulturinstitutionen wie u.a. dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, Nationaltheater Mannheim, Ballhaus Naunynstrasse Berlin und der Kunsthalle Mannheim. Dr. Nobrega ist Vorstandsmitglied der Fachgesellschaft für rassismuskritische, postkoloniale und dekoloniale Theorie und Praxis. Zuletzt erschien die von ihr gemeinsam mit Matthias Quent und Jonas Zipf herausgegebene Publikation „Rassismus.Macht.Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau. Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors“ (2021, transcript Verlag).

Dr. Rahab Njeri (sie/ihr)

Dr. Rahab Njeri ist Historikerin, Mutter, Blacktivist, und Referentin für Rassismuskritik im Referat Gender & Diversity Management an der Universität zu Köln.


Dr. Reyhan Şahin (sie/ihr) 


Dr. Reyhan Şahin ist Wissenschaftlerin, politische Aktivistin, Buchautorin, Performance-Künstlerin, Rapperin, Modedesignerin, Journalistin und Bildungsreferentin. Ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Die Bedeutung des muslimischen Kopftuchs“ ist die erste umfassende Studie zu diesem Gebiet und wurde 2013 mit dem Deutschen Studienpreis ausgezeichnet. Im Anschluss daran führte sie von 2014 bis 2017 ihr Postdoc-Projekt zur virtuellen (Selbst)-darstellung von jungen Muslim*innen in sozialen Medien und zur Vielfalt der Lebenswelten von Muslim*innen in Deutschland durch. Weitere aktuelle Forschungsthemen sind die Neue Rechte, Rassismus, Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus, Islamismus, Intersektionalität und Gender. Seit 2020 verfasst und performt sie auch Spoken Word-Texte zu Themen wie Rassismus, Feminismus, Intersektionalität und Sexualität durch. Zudem ist Dr. Reyhan Şahin mit ihrer musikalischen Arbeit in Form von „Lady Bitch Ray“ als (queer)feministische Pionierin des Deutschrap zu betrachten. Anlehnend an Schwarze US-amerikanische Musikerinnen wie z.B. Lil' Kim und Missy Elliott besetzte sie als erste Rapperin Deutschlands sexpositive und intersektionell-feministische Themen im Deutschrap und führte den positiv reclaimten Begriff „Bitch“ als Erste in den Deutschrap ein.

Dr. Kien Nghi Ha (er/ihm) 


Kien Nghi Ha ist promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler und arbeitet als Postdoctoral Researcher zu Asian German Studies an der Universität Tübingen. Er hat an der New York University sowie an den Universitäten in Bremen, Heidelberg und Bayreuth geforscht. Neben zahlreichen Publikationen zu postkolonialer Kritik, Rassismus, Migration und Asian Diasporic Studie ist zuletzt der Sammelband „Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond“ (Assoziation A 2012; 2021) als erweiterte Neuauflage erschienen. Als Kurator hat er u.a. im Berliner Haus der Kulturen der Welt und im Hebbel am Ufer-Theater verschiedene Projekte über asiatische Diaspora realisiert. Aktuell leitet er die Filmreihe „Asiatische Präsenzen in der Kolonialmetropole Berlin. Localizing Decolonialization – Dekolonialisierung lokalisieren“ im Sinema Transtopia in Berlin und gibt Ende 2023 den gleichnamigen Sammelband heraus. Seine Monografie Unrein und vermischt. „Postkoloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolonialen ‚Rassenbastarde'“ (transcript 2010; 2015) wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien ausgezeichnet.

Márcia Elisa Moser (sie/ihr)


Márcia Elisa Moser hat Gender Studies und Religionswissenschaft in Berlin studiert. Sie ist Referentin für Antidiskriminierung der TU Darmstadt und freie Beraterin für kritische Diversitäts-und Antidiskriminierungsarbeit. Sie denkt am liebsten nach über Popkultur und Kunst als machtkritische und utopische Medien und arbeitet viel mit und zu feministischen, intersektionalen Perspektiven, Ableismuskritik, Antisemitismus- und Rassismuskritik. Sie ist Mitglied im Netzwerk Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD).

Empfehlungen zum Thema aus dem Gleichstellungsbüro

Buch: Tupoka Ogette: exit RACISM

Das Buch ist aus meiner Sicht Pflichtlektüre für alle weißen Menschen, die sich mit dem Thema Antidiskriminierung und Rassismus auseinandersetzen möchten. Die Diversity-Trainerin Tupoka Ogette bietet seit Jahren Antidiskriminierungs-Workshops an. Diese Erfahrungen hat sie für ihr Buch genutzt: Sie nimmt die Leser*innen mit auf eine Reise der Bewusstwerdung eigener Privilegien, indem sie interaktive Aufgaben stellt. Gleichzeitig bringt sie ihre Perspektive als Schwarze Frau und Mutter zweier Schwarzer Kinder in Deutschland ein und erläutert wichtige aktuelle Begriffe sowie die Geschichte von Rassismus. Die Leser*innen erhalten auf diesem Weg Anregungen für eine langfristige rassismuskritische Auseinandersetzung und für die Veränderung des eigenen Alltagshandelns. Nach der Lektüre ist es nicht mehr möglich, die eigene Verantwortung abzustreiten oder rassistische Vorfälle und Strukturen schweigend hinzunehmen oder auszublenden.

Tupoka Ogette: exit RACISM. 5. Auflage. Unrast-Verlag, Münster, 2019 (136 Seiten). Auch als Hörbuch verfügbar


Dr. Katrin Springsgut (Referentin Gleichstellung)

Buch: Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk.

Passend zu dem diesjährigen Themenschwerpunkt Antidiskriminierung möchte ich das Nachschlagewerk „Wie Rassismus aus Wörtern spricht“ empfehlen. Das knapp 800 seitige Buch gleicht einem Lexikon des kolonialen Sprachgebrauchs. Wörter wie „Afrika“, „Antike“, „Europa“ oder „Kultur“ erzählen die Geschichte eines weißen, kolonialistischen und rassistischen Denkens, welches sich zu einem festen Wissensarchiv etabliert hat und durch diese Begriffe konserviert wird. Durch die Aufarbeitung der historischen Hintergründe einzelner Wörter soll eine Art Erinnerungsarbeit geschaffen werden und der Raum für die Selbstermächtigung unterschiedlicher vom Kolonialismus betroffener Gruppen eröffnet werden. Auch politische Konzepte wie „kritisches Weißsein“, „Schwarz“ und „People of Color“ sind deshalb nachzuschlagen. Für kleine Abwechslungen sorgen die Gedichte und zum Teil (je nach Perspektive) sehr lustigen sowie persönlichen Beiträge der Autor*innen.

Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast-Verlag, Münster, 2019 (786 Seiten).


Dilara Kanbiçak (Referentin Diversity Policies)

Podcast: Tupoka Ogette: Tupodcast - Link

Tupodcast ist ein Podcast der Anti-Rassismustrainerin, Aktivistin undAutorin Tupoka Ogette. Was gibt es zu hören: Gespräche zwischen Schwarzen Frauen* übers (Über-)Leben, Lieben, Entdecken, (Er-) schaffen, (Er-) kämpfen, (Er)-erforschen Inspirieren und Schreiben. Es wird gesprochen über Widerstand und Heilung, über Trauer und Hoffnung. und über Rassismus und Empowerment.


Sara Schlichting (Referentin Familien-Service)

Buch: Tupoka Ogette: exit RACISM

Das Buch ist aus meiner Sicht Pflichtlektüre für alle weißen Menschen, die sich mit dem Thema Antidiskriminierung und Rassismus auseinandersetzen möchten. Die Diversity-Trainerin Tupoka Ogette bietet seit Jahren Antidiskriminierungs-Workshops an. Diese Erfahrungen hat sie für ihr Buch genutzt: Sie nimmt die Leser*innen mit auf eine Reise der Bewusstwerdung eigener Privilegien, indem sie interaktive Aufgaben stellt. Gleichzeitig bringt sie ihre Perspektive als Schwarze Frau und Mutter zweier Schwarzer Kinder in Deutschland ein und erläutert wichtige aktuelle Begriffe sowie die Geschichte von Rassismus. Die Leser*innen erhalten auf diesem Weg Anregungen für eine langfristige rassismuskritische Auseinandersetzung und für die Veränderung des eigenen Alltagshandelns. Nach der Lektüre ist es nicht mehr möglich, die eigene Verantwortung abzustreiten oder rassistische Vorfälle und Strukturen schweigend hinzunehmen oder auszublenden.

Tupoka Ogette: exit RACISM. 5. Auflage. Unrast-Verlag, Münster, 2019 (136 Seiten). Auch als Hörbuch verfügbar


Dr. Katrin Springsgut (Referentin Gleichstellung)

Buch: Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk.

Passend zu dem diesjährigen Themenschwerpunkt Antidiskriminierung möchte ich das Nachschlagewerk „Wie Rassismus aus Wörtern spricht“ empfehlen. Das knapp 800 seitige Buch gleicht einem Lexikon des kolonialen Sprachgebrauchs. Wörter wie „Afrika“, „Antike“, „Europa“ oder „Kultur“ erzählen die Geschichte eines weißen, kolonialistischen und rassistischen Denkens, welches sich zu einem festen Wissensarchiv etabliert hat und durch diese Begriffe konserviert wird. Durch die Aufarbeitung der historischen Hintergründe einzelner Wörter soll eine Art Erinnerungsarbeit geschaffen werden und der Raum für die Selbstermächtigung unterschiedlicher vom Kolonialismus betroffener Gruppen eröffnet werden. Auch politische Konzepte wie „kritisches Weißsein“, „Schwarz“ und „People of Color“ sind deshalb nachzuschlagen. Für kleine Abwechslungen sorgen die Gedichte und zum Teil (je nach Perspektive) sehr lustigen sowie persönlichen Beiträge der Autor*innen.

Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast-Verlag, Münster, 2019 (786 Seiten).


Dilara Kanbiçak (Referentin Diversity Policies)

Podcast: Tupoka Ogette: Tupodcast - Link

Tupodcast ist ein Podcast der Anti-Rassismustrainerin, Aktivistin undAutorin Tupoka Ogette. Was gibt es zu hören: Gespräche zwischen Schwarzen Frauen* übers (Über-)Leben, Lieben, Entdecken, (Er-) schaffen, (Er-) kämpfen, (Er)-erforschen Inspirieren und Schreiben. Es wird gesprochen über Widerstand und Heilung, über Trauer und Hoffnung. und über Rassismus und Empowerment.


Sara Schlichting (Referentin Familien-Service)